WAAAAH!

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Und vor lauter Aufregung vergisst du deinen Text.
Du stehst auf, weil der Wecker klingelt. Gewissensberuhigung. Du kannst doch nicht den ganzen Tag verpennen, sagst du dir. Also gehst du schlaftrunken in dein Wohnzimmer. Es sieht aus wie den Abend zuvor. Ist ja auch Keiner da, der da was verändern könnte. Du machst die Glotze an und merkst drei Stunden später, dass du vor Selbigen eingeschlafen bist. Du gehst mit nem Ständer aufs Klo und suchst dir Klamotten zum Anziehen. Scheinheilig riskierst du den Blick in den Terminkalender. Moleskine (R). Gibs zu, du wusstest, dass du heute eher wenig zu tun haben würdest. Gar Nichts. Du gehst einkaufen. Du hasst die Routine. Ich glaube hier erst entsteht der finale Charakterschliff. Wer da nicht resigniert in der NixZuTun-Phase nach dem Abi, hat gute Chancen als erfolgreicher Kinder&Frau-loser Manager durchs Leben zu finden. Der Rest krallt sich aus purster Langeweile die Schulfreundin und tut sich lebenlangen Stress an, damit es ja nie so wird wie jetzt. Everyday is the same as the day before. And where I go is where you are. Ach du Scheisse. Ich höre White von Naomi. Loungemusik. Nix Wildes. In den Nachtstunden gibt es nichts was entspannter ist. Abgesehn von nem guten legal illegal runtergeladenem Blockbuster. Vorzugsweise sinnlose Action. Man will ja sein Gehirn nicht überbelasten. Dazu Pizza, Bier und zwischendurch n guter Fickfilm, weil man irgendwas braucht um den frustrierenden Gedanken abzuschütteln, dass man niemals so werden kann wie der holde Held der allen Kugeln und Gefahren trotzt. Da dem Bier aus reiner Langeweile und Selbsttesterei für 52 Wochen abgeschworen wurde hält nun Milch und EnerG von "Gut&Günstig" her. Edeka. Dazu ne Pizza der selben Marke. Am besten gleich 2. Man ist ja im Training und hat gleich 5x soviel Appetit. Schwachsinn.
Moleskine's (R) Vorhersage für morgen ist mehr als ernüchternd. Leere. Es ist 20 vor 3. Nach dem letzten mal Ausgehn in der sogeannten Berliner Szene ist mein Schlafrhythmus mal wieder jenseits dessen, was man allgemein 'vernünftig' nennt. Dafür sind Sommersonnenaufgänge in der City immer wieder ein willkommenes Naturereignis, welche immerhin die Kurzweil besitzen, davon abzulenken, dass man immer noch nur rausgegangen ist, um vor sich selbst nicht aussprechen zu müssen, dass man eigentlich nichts zu tun hat und das auch so bleiben könnte. Man kann sich doch nicht mit nichts zufrieden geben. Der Körper akzeptiert diese entspannte Haltung. Mein Geist sträubt sich. Routinierte häusliche Sesshaft. Jeden Tag das gleiche....

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