Es kommt und geht

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"Nun sitz ich hier, ich armer Tor und bin so schlau als wie zuvor."
Sie sog die frische Morgenluft ein. Es herrschte eine diffuse Helligkeit. Der Frühnebel herrschte noch in voller Belanglosigkeit auf der Tau bedeckten Wiese. Die Kälteste Zeit des Tages, kurz bevor die Sonne aufgeht. Das rhythmische Aufprallen& Abrollen der Schuhe mischt sich in die chaotische Geräuschkulisse des Parks. Vor ihr lag grau in grau, man war versucht die Orientierung zu verlieren. Der Nebel herrscht hier. Der Atem ging in gleichmäßigen Wolken vor ihrem Gesicht auf, Wasserperlen bildeten sich auf ihren rosarot leuchtenden Wangen. Sie erhöhte das Tempo. Die Hände waren wegen der morgendlichen Frische zu fäusten geballt. Baum um bau arbeitete sie sich vor. Immer weiter. Die Kulisse wanderte an ihr vorbei wie eine nicht ganz perfekte Zeitlupe, niemand war hier druaßen um diese Zeit. Kanninchen, auf der letzten Suche nach nächtlichem Aktiven Gefräß begannen langsam das Lager für den Tag aufzuschlagen. Die Vögel begannen mit dem allmorgendlichen Ritual berufstätige Menschen in den Wahnsinn zu treiben.
Es ist die Zeit in der man sich wirklich für dumm verkauft vorkommt. Dein Gehirn sagt sir manchmal 3 Sekunden vor dem Aufwachen, dass man in 3 Sekunden aufwachen wird. Unnötige Informationen, aber immerwieder wohl zu konstertieren. Verschlafen. Man schält sich aus der nächtlichen Hülle. Lang hat man nicht geschlafen, obwohl man denkt es mal wieder nötig gehabt zu haben. Der leere Kühlschrank treibt mich in den Wahnsinn, der Presslufthammer im Hinterhof ebenfalls. Der OttoNormalBerliner steht geistig eh nicht vor 15h auf.
Mit einem Ruck bist du obenauf. Dein Kopf schlägt fast an die Decke. Luft. Man kann atmen hier oben. Der Rausch des Lärms und der Lichter wird hier oben nochmal verzehnfacht. In einer Art katatonischen Ruhe nimmt man die wenigen Augenblicke wahr die man ganz alleine dort oben hat. Auf Augenhöhe mit den Spielern, unter dir die brechenden Wogen, die jeden unerfahrenen Maat zum Sinken verdammen. Sie halten dich.
Denkst du.
Unvermittelst bekommst du Schieflage. Du fällst. Das ist unmöglich! Hier ist kein Platz! Wie in zeitlupe siehst du die Lichter über dir vergehen. Der Lärm verstummt zu einem gedämpfen Rauschen. Die Wogen überschlagen sich über dir bis sie dich wieder zu einem der ihren reissen. Fast bist du ihnen entkommen. Für ein paar wenige Sekunden warst du Herrscher über alles und jeden. Und doch wird man immer wieder beim Stagediven fallengelassen.

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